Ist Schnarchen gefährlich?
Schnarcher leben mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko. Neben blauen Flecken von Rippenstössen und der psychischen Belastung ihrer Bettnachbarn und der Beziehung stört das Schnarchen auch ihren eigenen Schlaf, verursacht Schlafstörungen und steigert das Risiko für das Herz-Kreislaufsystem und einen Bluthochdruck zu entwickeln. Wenn Atemaussetzer mit dem Schnarchen einhergehen, steigt die Gefahr einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu bekommen signifikant an.
Folgen von Schnarchen
Starkes Schnarchen steigert besonders im Zusammenhang mit Atemaussetzern (Schlafapnoe) das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt beträchtlich.
Die ständigen bewussten und unbewussten Weckreaktionen stören den physiologischen Schlafzyklus und führen zu Tagesmüdigkeit und Depressionen. Eine weitere Folg kann Libidoverlust sein.
Häufigkeit
Die Häufigkeit von Schnarchern in der Bevölkerung verändert sich im Laufe des Lebens. Während bei unter 20-Jährigen etwa 10% schnarchen, sind bei den über 65-Jährigen ca. 50% betroffen.
Männer sind bis etwa 45 Jahren stärker von einer mit dem Schnarchen einhergehenen Schlafapnoe betroffen als Frauen. Nach der Menopause steigt ihr Anteil aber in etwa auf den der Männer an.
Schlafstörungen
Der teilweise ohrenbetäubende Lärm ist sowohl für den Bettnachbarn, als auch für den Schnarchenden ein akustischer Stressfaktor. Die Anstrengung, die mit der schnarchenden Atmung verbunden ist, reduziert die Schlafqualität erheblich und kann, besonders wenn neben dem Schnarchen auch Atemaussetzer (= Schlafapnoe) auftreten, eine erhebliche gesundheitliche Belastung sein.
Schnarchgeräusche
Die Geräusche sind so verschieden, wie die Menschen selbst. Je nach anatomischem Ort der Geräuschentstehung reicht die Skala vom leisen Krächzen über reibende und zischende Geräusche bis hin zu ohrenbetäubendem Sägen oder Grunzen.
Atemaussetzer (obstruktiv)
Wird der Luftweg so sehr blockiert, dass die Luft nicht mehr strömen kann, kommt es zu einem obstruktiven Atemaussetzer. Als Folge fällt der Sauerstoffgehalt im Blut ab, was wiederum dazu führt, dass der Körper den Schlafenden aufweckt und ihn so zum Weiteratmen bringt.
Mundtrockenheit
Da fast alle Schnarcher durch den Mund schnarchen, ist morgendliche Mundtrockenheit häufig ein erster Hinweis auf Schnarchen. Gerade Allein-Schlafende können so durch Selbstbeobachtung Hinweise auf das Vorliegen einer schlafbezogenen Atmungsstörung erhalten.
Halsschmerzen
Wenn die Luft beim Schnarchen anstatt durch die sie erwärmende und befeuchtende Nase, direkt durch den Mund in den Körper strömt, trocknen die Rachenschleimhäute leicht aus. Daher sind regelmäßig morgendliche Halsschmerzen ein weiteres Warnzeichen für Schnarchen oder eine Schlafapnoe.
Müdigkeit durch Schnarchen
Schweres Schnarchen oder Schlafapnoe stören den gesunden Schlaf, da sowohl die Geräusche, als auch Entsättigungen zu Weckreaktionen führen. Eine erhöhte Tagesmüdigkeit sollte immer ein Grund sein, zu einem Schlafmediziner zu gehen und Ursachen untersuchen zu lassen.
Herz-Kreislauf Belastung
Die größte gesundheitliche Gefahr geht vom Schnarchen aus, wenn es mit Atemaussetzern verbunden ist. Diese führen zu einem Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut und damit zu einer Belastung für das Herz-Kreislaufsystems. Ein Herzinfarkt oder Schlafanfall kann die Folge sein.
Bluthochdruck durch Schnarchen
Nicht nur Schlafapnoe, sondern auch starkes Schnarchen ist ein wesentlicher Risikofaktor für erhöhten Blutdruck. Gerade wenn Menschen alleine leben/schlafen wird Schnarchen als Ursache dafür oft nicht erkannt.
Psyche
Studien zeigen: zwischen Schnarchen bzw. Schlafapnoe und Depressionen besteht ein klarer Zusammenhang. Die genaue Verbindung ist zwar noch nicht klar, jedoch konnten bereits z.B. Depressionen geheilt werden, in dem die nächtliche Atmungsstörung therapiert wurde.
Depressionen
Bei einer depressiven Disposition kann der unerholsame Schlaf und ggf. das teilweise agressiv-ablehnende Verhalten der Bettnachbarn zu einem Ausbruch oder einer Verschlimmerung einer Depression führen.
Partner / Beziehung
Etwa jeder Dritte Deutsche schnarcht! Die Wahrscheinlichkeit einen schnarchenden Partner zu haben ist entsprechend hoch. Das Gute daran: meist ist es der nicht-schnarchende Partner, der den Schnarcher dazu bringt, etwas gegen das Schnarchen zu unternehmen. So hat schon mancher genervte Bettnachbar dazu geführt, das durch Schlafapnoe gefährdete Leben des Partners zu retten