Schnarchen psychische Auswirkungen
Die psychischen Auswirkungen von Schnarchen oder Schlafapnoe sind noch nicht vollständig untersucht. Es scheint sowohl offensichtliche Zusammenhänge und Symptome, als auch komplexere zu geben.
Wer nicht ausgeschlafen ist, ist gereizt und nicht leistungsstark. Sowohl der Schnarcher, als auch der Bettnachbar leiden unter der nächtlichen Atmungsstörung. Partner von Schnarchern berichten, von regelrechten Mordgedanken, wenn sie wieder und wieder an ihrem eigenen Schlaf gehindert werden. Andererseits erleben die Schnarcher diese Aggression und fühlen sich schuldlos…sie schlafen ja…
Schnarchen oder die Folgen einer Schlafapnoe tragen auch auf anderem Wege zu einem verschlechterten Selbstwertgefühl des Schnarchers bei: er bekommt das Gefühl, nicht mehr „sexy“ zu sein, fühlt sich „wie ein alkoholisierter alter Mann“ und gibt sich die Schuld daran, in getrennten Schlafzimmern zu schlafen. So sind es meist die Bettnachbarn, welche die treibende Kraft hinter Schnarchern sind, die sich in ärztliche Behandlung begeben.
Aus Selbstschutz davor, erneut in peinliche Situationen zu geraten, ziehen sich manche betroffene Patienten oft zurück, meiden Gruppenreisen und isolieren sich zunehmend. Völlig unverständlich ist, dass Ausmaß an Tabuisierung des Themas. Eben diese Tabuisierung führt nicht nur zu einer unnötigen Belastung der Körper der Schnarchenden, sondern sie verhindert auch das offene Gespräch darüber mit dem Partner oder Freunden und Bekannten. Der Umgang mit Schnarchen führt zu den absonderlichsten Situationen.
Laut einer Studie von der Medizinischen Universität Wien (Gerda Saletu-Zyhlarz), leiden 11 – 63% der Patienten mit einer schlafbezogenen Atmungsstörung an Depressionen und die gleiche Zahl nochmal an Angststörungen. Hinzu kommt, dass diese Patienten häufiger zu Schlafmitteln greifen, welche die Atmungsstörung noch verstärken.
Es ist daher für den Körper und die eigene Psyche wichtig, Maßnahmen gegen das Schnarchen zu ergreifen, sich ärztlich untersuchen, beraten und schließlich behandeln zu lassen.
Schnarchen peinlich?
Schnarchen ist weit verbreitet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist davon betroffen. In jungen Jahren sind es eher die Männer – aber nach den Wechseljahren stehen ihnen die Frauen zahlmäßig in Nichts nach. Obwohl so viele Menschen davon betroffen sind, ist Schnarchen dennoch ein Tabuthema geblieben. Das ist nicht nur grundlos, sondern führt auch dazu, dass Krankheiten, die in Zusammenhang mit Schnarchen stehen können, erst spät entdeckt und behandelt werden. Erstaunlicherweise schlafen viele Paare lieber in getrennten Räumen und bezahlen im Urlaub regelmäßig zwei Hotelzimmer, anstelle das Problem offen anzugehen.
Psychische Ursachen von Schnarchen?
Auch wenn Betroffene oft davon berichten: Es lässt sich keine direkte Verbindung zwischen psychischen Ursachen und Schnarchen nachweisen.