Schlafqualität
Schlaf ist im Gegensatz zur landläufigen Meinung kein Zustand völliger Inaktivität, sondern eine aktive Leistung unseres Gehirns. Man kann im Schlaflabor durch die Messung von Hirnströmen im so genannten Hypnogramm 5 unterschiedliche Schlafphasen differenzieren. Meist fallen Schläfer innerhalb von 30 Minuten in die Tiefschafphase, an welche sich eine REM-Phase („Rapid-Eye-Movement“ = Traumschlaf) anschließt. Dieser Zyklus vom Leichtschlaf, auch Non-REM-Schlaf genannt, bis zum wiederholten REM-Schlaf wiederholt sich etwa alle 90 Minuten, wobei der REM-Anteil gegen Morgen zunimmt. Das ist auch eine Erklärung, warum die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass wir in den Morgenstunden eher aus einem Traum „gerissen“ werden, als mitten in der Nacht.
Eine optimale Erholung ist nur bei einem zyklischen Durchlaufen aller Schlafphasen gewährleistet. Durch die Geräuschbelästigung beim Schnarchen werden Schläfer und Bettnachbar geweckt. Dies geschieht meist nicht bewusst, sondern bleibt lange unbemerkt. Der Schnarcher kann durch seine eigene Geräuschbildung, oder aber die mit dem Schnarchen verbundenen Anstrengung geweckt werden. Der Bettnachbar durch den Lärm.
Schlafstörungen durch Schnarchen
Wenn mit dem Schnarchen Sauerstoffentsättigungen einhergehen, bewirken diese Entsättigungen kleine Weckreaktion aus („Mikroarousals“, die man im Hypnogramm nachweisen kann). Diese Weckreaktionen sind einerseits ein Schutzmechanismus des Körpers, der uns weckt, bevor wir ersticken, führt aber andererseits zu einer Fragmentierung des Schlafes und stört dessen zyklischen und damit erholsamen Verlauf. Wenn wir im Schlaflabor Patienten mittels Video beobachten, ist der Anblick manchmal kaum zu ertragen. Schlafapnoepatienten winden sich, bäumen sich auf, ringen um Luft und wissen davon meist am nächsten Morgen nichts mehr. Das Problem schlechter Schlafqualität wird in der Schlafmedizin sehr ernst genommen. So wird von Schlafmedizinern der gesamte Bereich von Schnarchen, Schlafapnoe und weitere Erkrankungen unter dem Oberbegriff „Nicht-erholsamer Schlaf) subsummiert, dessen Folgen weitreichend sind. Schnarchen kann eine ganze Reihe verschiedener Symptome und Folgeproblematiken bis hin zur Schlafapnoe verursachen.
Symptome durch Schlafstörungen
Tagesmüdigkeit, mit der Gefahr von Sekundenschlaf, Herz-Kreislaufrisiko, Depressionen, Übergewicht, Libidoprobleme, Konzentrationsstörungen sind nur eine der möglichen Symptome.
Schlafstörungen trotz leichtem Einschlafen
Da der Schlaf des Schnarchenden oft nicht erholsam ist, schläft dieser Abends meist sehr leicht und gut ein. Häufig wird dies als positives Zeichen mißverstanden – „Ich habe mit dem Schlafen keine Probleme! Wenn ich mich hinlege, bin ich sofort weg!“. Das kann ein grosser Irrtum sein.
Schlafstörungen durch Schnarchen des Partners
Der Schlaf wird durch bewusst und unbewusst wahrgenommene Geräusche gestört. Führt man sich vor Augen, dass Schnarchen bisweilen die Lautstärke eines startenden Düsenflugzeugs erreichen kann, ist offensichtlich, dass die Klage der Bettnachbarn von Schnarchern nicht nur ein Zeichen übertriebener Empfindlichkeit ist, sondern sie oft einen massiven Leidensdruck haben. Eine Therapie gegen das Schnarchen ist somit für Beide wichtig.