Primäres Schnarchen

Habituelles Schnarchen 

Primäres Schnarchen

Primäres Schnarchen: Fachbegriff der Rhonchopathie für gewohnheitsmäßiges Schnarchen. Definition, Ursachen, Therapie und obstruktives Schnarchen (Schlafapnoe).

Gewohnheitsmäßiges Schnarchen

Gewohnheitsmäßiges Schnarchen wird als Fachbegriff in der Rhonchopathie als primäres Schnarchen bezeichnet. Es macht Krach und belästigt nicht nur den Bettnachbarn, sondern auch den Schläfer selbst. „Primäres Schnarchen“ bzw. „habituelles“ (d.h. „gewohnheitsmäßiges“) bedeutet, dass die Strömungsbehinderung der Atemluft NICHT mit einer erhöhten Zahl an Sauerstoffabfällen im Körper verbunden ist. Es wird daher oft fälschlich als „harmloses“ Schnarchen bezeichnet.

Wie anstrengend dieses vermeintlich „harmlose“ Schnarchen ist, merkt man, wenn man versucht, im wachen Zustand zu Schnarchen. Der Schlaf kann durch diese Anstrengung nicht erholsam sein. Es ist ferner wissenschaftlich gesichert, dass so genannte „heavy snorer“ bereits ein signifikant erhöhtes Risiko für die Ausbildung von Bluthochdruck haben.

Ein weiteres Problem ist, dass sich im Laufe des Lebens aus einem primären Schnarchen weitere Probleme entwickeln können. Das Schnarchen kann beginnen, zu Sauerstoffabfällen im Blut zu führen und sowohl den Schlaf unerholsam zu machen, als auch den Körper zu belasten.

Es besteht also aller Grund, sich nicht mit dem Krach abzufinden, sondern etwas dagegen zu unternehmen.

Primäres Schnarchen Therapie

Die Behandlung gegen das Problem ist komplex und ähnelt – mit Ausnahme der Anwendung einer Überdruck-Beatmung (CPAP-Therapie) – der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe. Wenn im Bereich der Nase oder des weichen Gaumens oder oberen Rachens anatomische Strukturen den Luftweg verengen, können HNO-ärztliche Operationen wie Nasenscheidewandbegradigung, Nasenmuschelverkleinerung, Gaumenstraffung oder Mandelentfernung Linderung verschaffen. Ist die im Schlaf zurückfallende Zunge das Problem, können von spezialisierten Zahnärzten angefertigte Unterkiefer-Protrusionsschienen für Ruhe sorgen.

Wichtig ist, dass zunächst eine genaue ärztliche Diagnostik erfolgt, die klärt, ob es sich wirklich „nur“ um primäres Schnarchen oder aber damit einhergehende Schlafapnoe handelt und welche Ursachen zugrunde liegen.  Dazu ist neben einer Untersuchung der Anatomie des oberen Luftwegen immer auch eine nächtliche Untersuchung erforderlich, die entweder als ambulante Polygrafie zu Hause oder aber über Nacht im Schlaflabor (PolySOMNOgrafie) durchgeführt wird.

Die Diagnostik eines Schnarchers sollte im Idealfall interdisziplinär (Schlafmedizin, HNO, Innere Medizin und spezialisierter Zahnmediziner) erfolgen, da nur das Know-How mehrerer Fachrichtungen zusammen eine optimale Untersuchung und Behandlung erreichen kann.