Was hilft gegen Schnarchen?
Rhonchopathie (Schnarchen) hat verschiedene Ursachen. Zuallererst sollte bei signifikanten Symptomen und Folgen durch eine gründliche Untersuchung durch einen versierten Arzt der Sache auf den Grund gegangen werden. Aus meiner ärztlichen Erfahrung helfen die folgenden Massnahmen am besten.
Partner befragen und Selbstbeobachtung
Sie sollten sich zunächst genau beobachten (lassen), um so den untersuchenden Ärzten genaue Informationen über Ihr nächtliches Problem geben zu können:
- Schnarchen Sie immer?
- In welcher Körperlage schnarchen Sie?
- Schrecken Sie manchmal im Schlaf hoch und haben das Gefühl, fast erstickt zu sein bzw. haben etwas in der Art geträumt?
- Beobachtet der Bettnachbar Atemstillstände?
- Sind Sie morgens ausgeschlafen?
- Verfallen Sie tagsüber in monotonen Situationen (Vortrag, Buchlesen auf dem Sofa, Beifahrer im Auto) leicht in ein Nickerchen?
In manchen Fällen gibt die Selbstbeobachtung allein schon die Lösung: Wenn Sie Alkohol am Abend vermeiden, auf der Seite schlafen, auf eine gute Lagerung des Körpers im Bett achten und etwaiges Übergewicht reduzieren, kann dies helfen.
Ernährung umstellen
Schweres und viel Essen am Abend drückt und lässt einen schlecht schlafen. Übergewicht stellt ein zusätzliches Problem dar, denn das Fettgewebe engt den Luftweg ein.
Alkohol einschränken
Alkohol führt zu einer Verringerung der Muskelspannung des Atemschlauchs. Als Folge kollabiert er leicht und man schnarcht.
Rückenlage vermeiden
Die Zunge ist ein großer, schwerer Muskel und wenn die Muskelspannung im Schlaf verschwindet, folgt die Zunge der Schwerkraft und rutscht in Rückenlage nach hinten in den Atemweg. Außerdem hängt ein eventuell vorhandener weicher Gaumen mit Zäpfchen nach hinten und flattert im Atemstrom wie ein Segel im Wind.
Schlafqualität verbessern
Das richtige Kissen, ein optimales System aus Matratze und Lattenrost sowie die richtigen Schlafbedingungen (dunkel, leise, mäßige Temperatur, regelmäßige Zeiten) helfen, die Qualität Ihres Schlafs zu verbessern.
Auf Schlafapnoe prüfen
Meistens ist dafür der Gang zum Arzt notwendig, wobei es richtiger wäre zu sagen: Der Gang zu den Ärzten! Schnarchen und Schlafapnoe können nur interdisziplinär sinnvoll und erfolgreich behandelt werden. Idealerweise gehen Sie zu einem interdisziplinären Kompetenzzentrum für Schlafmedizin; leider gibt es diese bisher nur kaum und viele Zentren, die sich so nennen, sind es in Wahrheit nicht.
Gibt es so ein Zentrum nicht, empfiehlt es sich, Ärzte aufzusuchen, die sich zu einem Netzwerk verbunden haben, um Doppeluntersuchungen und Informationsverlust zu vermeiden.
Eine untereinander abgestimmte und auf Sie zugeschnittene Diagnostik und Therapieempfehlung ist das angestrebte Ziel. Es sollte vermieden werden, dass der HNO-Arzt immer Schnarcher operiert, der Lungenarzt standardmäßig eine Überdruckbeatmung einleitet und der Zahnarzt einfach eine Zahnschiene einsetzt.
Zu den Ärzten, die Sie konsultieren sollten gehören:
- Ein Schlafmediziner (Somnologen). Oft sind das besonders weitergebildete Lungenärzte (Pneumologen).
- Ein Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO), der ggf. auch schlafmedizinisch weitergebildet ist.
- Ein speziell dafür zertifizierter Zahnarzt
- Beim Verdacht auf Schlafapnoe ein in dem Bereich erfahrener Arzt für Innere Medizin (Internist) bzw. Herzspezialist (Kardiologe)
Sie sollten sich von diesen Fachrichtungen untersuchen lassen und deren Empfehlungen für weitere Diagnostik und Therapie sammeln. Ob Sie eine ambulante Polygraphie oder eine Apnaegraph-Untersuchung bekommen sollen oder ob es ins Schlaflabor gehen soll; fragen Sie nach Hintergründen und nach Erfahrungen der einzelnen Behandler auf dem Gebiet der Schlafmedizin und lassen Sie sich nach der Untersuchung Ihre Befunde aushändigen, um nötigenfalls vor Einleitung einer Therapie auch eine zweite Meinung einholen zu können.
Schnarchen Tipps & Hilfe
Wenn jemand schnarcht, ist das Wichtigste, zunächst feststellen zu lassen, ob es sich um reines Schnarchen – also vornehmlich um ein Geräuschproblem – handelt, oder ob mit dem Schnarchen auch Abfälle des Sauerstoffgehalts im Blut verbunden sind. Letztere können durch Atemstillstände (Apnoen) oder Minderatumungen (Hypopnoen) bedingt werden.
Mit diesen grundlegenden Maßnahmen haben Sie die ersten Schritte in Richtung einer ruhigen und erholsamen Nacht getan!